foodloose:
Woher bekommst du deine Inspiration für neue Produkte? Wie kommst du auf die
Ideen?
Marie
Jo: Ich halte immer die Augen offen für neue Trends und interessante
Geschmackskombinationen. Manchmal finde ich sie in kleinen Cafés, auf Food-Blogs
oder Lebensmittelmessen, manchmal einfach in Gesprächen mit Freunden. Als
Produktentwicklerin stehe ich auch gerne bei uns in der Büroküche und teste
neue Rohwaren aus und experimentiere mit verschiedenen Texturen und
Geschmacksrichtungen. Oft sind es die unerwarteten Kombinationen, die zu den
besten Ergebnissen führen. Eine weitere Inspirationsquelle ist das Feedback
unserer Kund*innen. Es hilft uns enorm zu wissen, was unseren Kund*innen
schmeckt und was sie sich wünschen, um neue Ideen zu entwickeln. Bei allem, was
wir tun, versuchen wir auch das Wohl der Umwelt und unserer Mitmenschen im
Blick zu halten, z. B. bei der Rohwarenauswahl oder umweltfreundlichen
Verpackungen.
Insgesamt
ist meine Inspiration eine bunte Mischung aus Trends, Experimenten in der
Versuchsküche, dem Feedback von unseren Kund*innen und Spaziergängen durch
Supermarkt-Regale. Ziel ist es immer wieder aufregende und köstliche Snacks zu
entwickeln, die nicht nur gut schmecken, sondern auch glücklich machen.
foodloose:
Wie viele Ideen schaffen es ins Sortiment, wie viele werden verworfen?
Marie
Jo: Es ist tatsächlich in der Regel so, dass wir sehr viele (fast zu viele 😉) Ideen haben, die wir gerne umsetzen würden. Jedoch
schaffen es aus verschiedenen Gründen nur wenige davon tatsächlich ins Produktangebot.
Wir halten uns strikt an unsere Qualitätsstandards und möchten sicherstellen,
dass jedes Produkt, das wir anbieten, unseren hohen Anforderungen an Geschmack,
Textur und Nährwerten entspricht. Wenn eine Idee diese Standards nicht erfüllen
kann, wird sie leider verworfen. Die Umsetzung einer Idee erfordert zudem die
Zusammenarbeit mit verschiedenen Produktionspartnern, sei es für die
Beschaffung von Zutaten, die Herstellung oder die Verpackung. Wenn wir keine
geeigneten Partner finden, die unsere Vision umsetzen können oder wollen, muss
die Idee leider verworfen werden.
Insgesamt
ist es also normal, dass viele Ideen den Prozess nicht überstehen und nur
wenige es tatsächlich ins Sortiment schaffen. Aber die Produkte, die es dann
tatsächlich schaffen entsprechen dann immer zu 100% unseren
Geschmacksvorstellungen und Qualitätsansprüchen.
foodloose:
Wie ist der Ablauf von der Idee bis zum fertigen Produkt bei foodloose?
Marie
Jo:
Die
Produktentwicklung umfasst die folgenden Schritte:
- Brainstorming
und die Ideenfindung
- Auswahl
der besten Idee
- Suche
nach passenden Produzenten
- Rezepturentwicklung
- Anlagenversuche
und Musterverkostungen
- Optimierung
der Rezepturen
- Fertigstellung
und finale Rezeptur
Wir starten mit der Ideenfindung und brainstormen verschiedene Ideen. Die Ideen
sammeln wir regelmäßig und besprechen sie im Team. Nachdem eine Vielzahl von
Ideen gesammelt wurde, werden diese bewertet und priorisiert. Dann wird nach
geeigneten Produktionspartnern gesucht. In der Büroküche entwickle und teste
ich dann erste Rezepturen. Das geht manchmal schnell und andere Male braucht es
sehr viele Versuche, bis leckere Kreationen entstehen. Sobald eine
vielversprechende Rezeptur entwickelt wurde, werden Anlagenversuche
durchgeführt, um die Produktion im größeren Maßstab zu testen. Alle bei uns im
Team freuen sich dann immer, wenn wieder neue Muster verkostet werden können. In
der Regel geht es dann ans Finetuning für die Abrundung des Geschmacks. Hier
überlege ich dann zum Beispiel welche Zutat noch fehlt oder geschmacklich noch
zu wenig im Vordergrund steht. Nach erfolgreicher Optimierung und einem letzten
Analgentest haben wir die finale Rezeptur. Diese wird dann für die Produktion
freigegeben und in der foodloose Snack Familie aufgenommen.
Wie
man an den einzelnen Schritten sieht, arbeiten wir sehr eng mit an der
Entwicklung der Rezepturen und kaufen nie Produkte von der Stange.
foodloose:
Worauf achtest du als Produktentwicklerin und Quality Managerin bei der
Entwicklung neuer Rezepturen?
Marie
Jo: Insgesamt steht bei jeder Entwicklung neuer Rezepturen immer der leckere
Geschmack im Mittelpunkt. Die Snacks sollen also nicht nur sättigen, sondern
auch Freude bereiten und Genussmomente schaffen und im Vergleich zu
Wettbewerbsprodukten immer das gewisse Etwas haben. Meine oberste Priorität bei
foodloose ist es daher sicherzustellen, dass jedes Produkt super lecker ist. Um
das zu erreichen ist es wichtig, dass hochwertige Zutaten und Rohwaren mit
hoher Qualität ausgewählt werden, die den natürlichen Geschmack unserer
Produkte verbessern. Es gibt wirklich große Qualitätsunterschiede bei den
natürlichen Rohstoffen und wir verkosten daher sehr viel, um die besten
Ergebnisse zu erzielen.
Wir
geben uns nie zufrieden mit der einfachsten Lösung, sondern versuchen jede
Rezeptur bis
ins kleinste Detail zu verfeinern und besonders abzurunden.
foodloose:
Wie lange dauert es von der ersten Idee bis das fertige Produkt im
Laden/Onlineshop zu kaufen ist?
Marie
Jo: Von der ersten Idee bis zum fertigen dauert es immer unterschiedlich lange.
Unser bisheriger Geschwindigkeitsrekord liegt bei nur 3 Monaten – das war echt
super! Das ging so flott, weil wir schon lange mit unseren Produktionspartnern
zusammenarbeiten und unser Team bei foodloose gut harmoniert.
Aber
nicht alle Produkte können so schnell fertig werden. Manche brauchen einfach
mehr Zeit, um richtig toll zu werden. Manchmal dauert es sogar über ein Jahr,
bis wir zufrieden sind und sagen können: "Ja, das ist es!"
Das
Schöne an meiner Arbeit ist, dass ich so viel Abwechslung habe. Mal geht es
richtig fix, mal braucht es etwas mehr Geduld. Aber insgesamt sind wir ziemlich
flexibel und können Ideen viel schneller umsetzen als die großen Konzerne.
foodloose:
Woran arbeitest du gerade?
Marie
Jo: Pssssst, es wird schokoladig und der Genuss wird noch mehr im Fokus stehen 😝