Lexikon: P wie Paranüsse
Paranüsse sind relativ groß und von einem sehr harten Kern umschlossen. Die Paranuss ist der Samen des wild wachsenden Paranussbaums (Bertholletia excelsa). Trotz ihres Namens ist sie eine Kapselfrucht und keine Nuss. Paranussbäume sind im tropischen Klima beheimatet und werden zwischen 40 und 60 Meter hoch. Sie wachsen vor allem im südamerikanischen Amazonas-Gebiet, wo die Ureinwohner sie seit Jahrhunderten auf ihrer Speisekarte schätzen. Aus Brasilien hat die Paranuss auch ihren Namen: Taufpate war der brasilianische Staat „Pará“. In Pará befand sich der Hafen, von dem aus im 17. Jahrhundert die ersten Paranüsse nach Europa verschifft wurden.
Die Paranuss reift gemeinsam mit bis zu 25 und mehr Paranüssen in einer kokosnuss-ähnlichen Kapselfrucht heran, den sogenannten „Pots“ oder „Ouricos“. Ein Paranussbaum kann zwischen 100 und 600 Fruchtkapseln tragen, in denen insgesamt mehrere tausend Paranüsse heranwachsen.
Paranüsse sind die größte natürliche Selenquelle. Zwei Nüssen decken bereits den Tagesbedarf. Das Spurenelement ist an vielen Vorgängen im Körper beteiligt und ist unter anderem wichtig für das Immunsystem. Zudem trägt es zum Schutz vor freien Radikalen bei. Der Nussriegel Garden Gusto besteht zu 11% aus Paranüssen.
In Südamerika, überall dort, wo Regenwald wächst, neigt sich die Ernte der Paranüsse gerade dem Ende entgegen. Die riesigen Bäume lassen sich nicht in Plantagen züchten. Alle Versuche, die Bäume zu kultivieren, schlugen bisher fehl. Auch das Pflücken der Samenkapseln, die etwa so groß wie eine Kokosnuss sind und bis zu 30 Nüsse enthalten, ist unmöglich. Mit ihren 40 bis 60 Metern sind die Bäume einfach zu hoch. Die Kapseln fallen herunter, wenn sie reif sind – tödlich, sollten sie dabei einen der Pflücker am Kopf treffen. Paranussbäume wachsen daher ausschließlich wild.
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