Lexikon: E wie Erdnuss
Die Erdnuss (Arachis hypogaea) ist eine Hülsenfrucht (Fabaceae) und gehört zur botanischen Familie der Schmetterlingsblütler (Faboideae), zu welcher auch Bohnen und Erbsen gehören. Sie ging als „Nuss“ in den Sprachgebrauch aufgrund ihres nuss-ähnlichen Aussehens ein. Sie wird hauptsächlich aufgrund ihrer essbaren Samen, den Erdnüssen, angebaut.
Ursprünglich waren Erdnusspflanzen nur in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. Heute wachsen sie weltweit in warmen Gegenden, wie zum Beispiel in China, Indien, Amerika oder Westafrika.
Erdnusskapseln entwickeln sich atypisch, dass heißt eher unterirdisch als oberirdisch. Die Kapseln neigen sich nach dem Sprießen zum Boden und graben sich dort ein. Bei der Ernte werden sie vorsichtig herausgezogen und getrocknet. Daher auch der Name „Erd“-Nuss!
Erdnüsse enthalten - wie viele andere Hülsenfrüchte- symbiotische Stickstoff fixierende Bakterien in ihren Wurzelknollen. Das bedeutet, dass Erdnüsse weniger stickstoffhaltigen Dünger benötigen und auch die Bodenfruchtbarkeit verbessern.
Verwendung und Zubereitung von Erdnüssen
Erdnüsse sind mehr als nur ein toller Snack für gesellige Abende: Mit ihrer Knackigkeit und dem nussigen Aroma sind sie auch perfekt als Koch- oder Backzutat geeignet. Deshalb ist es nicht verwunderlich, wo man sie überall findet: beispielsweise in Curry, Saucen oder Cookies. Erdnüsse sind für die kommerzielle Produktion von Bedeutung und werden häufig angebaut, um daraus Erdnussöl herzustellen. Auch Produkte wie Erdnussbutter und Erdnussflips sind vielerorts sehr begehrt. Insbesondere in asiatischen Ländern ist das Kochen ohne die knackige Hülsenfrucht nicht vorstellbar. Die meisten Erdnüsse werden in Asien gegessen. Zum Vergleich: In Indonesien werden schätzungsweise 6,2 Kilogramm pro Einwohner und Jahr konsumiert, während es in Deutschland nur 0,7 Kilogramm sind. Die weltweite Jahresproduktion an geschälten Erdnüssen betrug 2014 42 Millionen Tonnen.
Durch das Rösten bekommen die Nüsse ein einzigartiges Aroma: unter der Hitze reagieren Eiweiß- und Zuckerbestandteile der Nüsse miteinander, wodurch braune Pigmente, die Melanoidine, entstehen. Sie sind dafür bekannt antioxidativ zu wirken und sorgen dafür, dass die Nuss länger haltbar ist.
Erdnüsse sind übrigens die Basis unserer Nussriegel Delhi Delight, Frisco Crisp, Garden Gusto, Sahara Dragon, Erdnuss Schoko und Himbeere Schoko.
Inhalts- und Nährstoffe
Erdnüsse sind beliebte Nervennahrung. Sie enthalten reichlich Zink und versorgen den Körper so mit einem der wichtigsten Mikronährstoffe: Mit 100g Erdnüssen ist der Tagesbedarf an Zink bereits zu einem Drittel gedeckt. Zink trägt dazu bei, das innere Gleichgewicht zu halten. Zudem sind Erdnüsse reich an dem Vitamin Niacin. Mit dem Verzehr von 100g Erdnüssen werden bereits 109% des täglichen Bedarfs gedeckt. Niacin pflegt die Haut von innen und unterstützt die Aufrechterhaltung der normalen Hautfunktion. Außerdem unterstützt es sie dabei ihre Elastizität zu erhalten. Erdnüsse enthalten zudem Lecithin, welches ein wichtiger Bestandteil unserer Zellmembranen ist.
Ernüsse senken den Blutdruck, den Cholesterinspiegel und erhöhen zugleich die Elastizität der Blutgefäße. Sie können dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Studien zeigen zudem, dass ihr Verzehr die Aufnahme von Kohlenhydraten verlangsamt. Allerdings weisen die Hülsenfrüchte einen hohen Fettgehalt auf und sind sehr kalorienreich. Ihre ungesättigten Fettsäuren sind jedoch sehr bedeutsam für den Körper. Indem Erdnüsse in Weinessig eingelegt werden, kann die Nährstoffaufnahme und deren Verwertung verbessert werden.
Langfristig Erdnüsse zu essen reduziert aufgrund der enthaltenen Folsäure und anderer Nährstoffe das Risiko an Darmkrebs zu erkranken.
Erdnüsse mit ihrer roten Haut zu essen, hemmt die Auflösung von Fibrin. Dadurch wird die Produktion von Blutplättchen unterstützt. Sie verbessern auch das Zusammenziehen der Kapillaren, was Menschen hilft, die unter Blutplättchenmangel, Blutungen im Harntrakt oder Bluthusten, verursacht durch eine Lungenentzündung, leiden.
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