Die Cosmopolitan berichtet über Frauen, die ihren Traum zum Beruf gemacht haben. Katharina Staudacher und Verena Riegler werden mit ihrer Geschäftsidee für foodloose vorgestellt:
"Sie sorgen für den richtigen Biss
Katharina Staudacher, 32, und Verena Riegler, 33, aus Hamburg wollten sowohl ihre Reiselust als auch den Spaß am Knabbern in ihr Unternehmen „foodloose“ einbringen. Das Ergebnis: Bio-Nussriegel mit exotischen Zutaten
Schlug die Geburtsstunde ihrer Geschäftsidee nun in Barcelona oder in Berkeley nahe San Francisco? So genau lässt sich das bei den reisefreudigen Gründerinnen Katharina Staudacher und Verena Riegler heute gar nicht mehr sagen. Denn kennen lernten sich die beiden bereits 2003 bei einem Auslandssemester in der katalanischen Metropole. Ihre Freundschaft ist bis heute die stabile Basis des Unternehmens „foodloose“. Doch bis es zur Gründung des Unternehmens kam, gab es noch einige Zwischenstationen: Katharina sammelte Erfahrungen im Produktmarketing bei „Tchibo“, Verena etablierte sich als Verkaufsleiterin der „Backfactory“. Während eines Aufbaustudiums in Kalifornien entdeckte Katharina, dass ihre Lust an nachhaltigen Knabbereien auch andere begeistert.
„Für die Vorlesungen stellte ich eigene Nussmischungen zusammen, die bei meinen Kommilitonen super ankamen“, erinnert sie sich. „Nüsse und Trockenfrüchte sind eben der allerbeste Snack der Welt und dazu echtes Brain-Food!“ Ideen für neue Rezepturen entwickelte sie schon in den USA, zehn Monate nach der Rückkehr ging Katharina dann im Sommer 2010 entschlossen die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit. „Meine Küche verwandelte sich in ein Entwicklungslabor. Tage- und nächtelang feilte ich am perfekten Mix aus Nüssen, Früchten und Gewürzen“, erzählt sie. Verena begleitete die Entwicklung schon bei den ersten Testproduktionen. Beiden ist es besonders wichtig, ihre Liebe zum Reisen geschmacklich festzuhalten. So landet etwa die Drachenfrucht auf der Zutatenliste, weil sie Katharina an einen Kamelritt durch die Wüste erinnert, auf dem sie die tropische Frucht erstmals probierte. Um die Rezepturen weiter zu verfeinern, arbeiten sie auch mit einem kleinen Lebensmittelinstitut zusammen.
Erst nach Wochen des Experimentierens stand fest: Reissirup ist der ideale Zuckerersatz für den Nuss-Frucht-Mix, denn er klebt, ist aber nicht zu süß. „Schließlich wollen wir einen puren, natürlichen und nachhaltigen Bio-Snack anbieten, ohne Industriezucker, Füll- und Aromastoffe“, erklärt Verena. In der Pilotphase war Handarbeit angesagt. Sie rekrutierten Familie und Freunde zum Mischen der Zutaten, zum Trocknen, Schneiden und Verpacken der Riegel. Ab Januar 2011 stieg Verena voll mit in den Betrieb ein, und schon im März gelang es dem „foodloose“-Team, auf maschinelle Produktion und Verpackung umzustellen. Und zwar, getreu ihrer Philosophie, mit Bio-Rohstoffen und Verpackungsmaterial aus Deutschland. Erst Freundinnen, dann Geschäftspartnerinnen – das Rezept geht dank ungeschriebener Regeln auf: „Wir klammern tagsüber Privates aus und schleppen den Job nicht in den Feierabend. Falls wir mal nicht einer Meinung sind, können wir das ruhig und sachlich diskutieren.“ Einig sind sie sich auch beim Stichwort soziales Engagement, das von Anfang an fest eingeplant war. Weil sie nicht nur schwarze Zahlen erreichen, sondern der Gesellschaft auch etwas zurückgeben möchten, unterstützen sie die Stiftung Mittagskinder."
Autorin: Tanja Pöpperl
Fotograf: Enver Hirsch
Cosmopolitan Oktober 2012